Wun Hop Kuen Do (kantonesisch) - "der Weg der vereinten Faustkampf-Künste" - ist ein moderner Kung Fu Stil. Entwickelt und systematisiert von Sigung Al Dacascos Ende der 60er Jahre. Das WHKD stellt eine Neuerung und Weiterentwicklung des hawaiianischen Kajukenbo Systems dar, kombiniert mit verschiedenen chinesischen Kung Fu Stilen.
GM. Al Dacascos, 8. Meistergrad Kajukenbo, kombinierte sein Wissen im Kajukenbo mit Techniken einiger von ihm erlernter Kung Fu Stile, wie unter anderem Fu Choy Li Fut, Sil lum Pai undHung Gar im Fu Hok Stil. So entstand 1968/69 eine weichere, schnellere, explosivere und direktere Variante des relativ statischen und auf Kraft und Härte ausgerichteten Kajukenbo - das Wun Hop Kuen Do Kung Fu.
Das WHKD umfasst vier Bereiche der Kampfkunst. Dies sind Selbstverteidigung (Straßenkampf), Wettkampftraining (Semi-, Leicht- und Vollkontakt), traditionelle Techniken (Formen/Kuen, Waffen), sowie die Persönlichkeitsentwicklung. Dieser letzte Punkt ist nicht unwesentlich, denn nur eine vollständige Persönlichkeit ist in der Lage alle Situationen und Schwierigkeiten des Lebens erfolgreich und vor allem aggressionsfrei zu meistern. Das Ziel des WHKD ist es nicht Kampfmaschinen zu produzieren, sondern vielmehr selbstbewusste, charakterstarke Persönlichkeiten, die sich, gegen Angriffe schützen können.
Als Al Dacascos 1975 nach Deutschland kam, um hier zu unterrichten, lehrte er, dass ein wirkungsvolles Verteidigungssystem niemals auf einen Stil beschränkt sein darf. Ein guter Kämpfer/in muss sich mit allen Bereichen eines Kampfes vertraut machen, mit den Schlagen, Treten, Werfen, Ringen und Hebeln. Er/Sie muß alle diese Varianten in jeder Lebenslage anwenden können, egal ob im Stehen, Sitzen, Liegen oder sonstwie. Ebenso ist es unerlässlich sich im Umgang mit den gebräuchlichsten Verteidigungswaffen, wie Stock oder Messer ( Schirm, zusammengerollte Zeitung, Kugelschreiber, Schlüsselbund, ...) auseinander zu setzen. Nur wenn ein Schüler/in eine Waffe selbst beherrscht und alle Varianten ihrer Handhabung kennt, kann er/sie diese Waffe erfolgreich abwehren, da sie keine "überraschungen" mehr für sie/ihn bereithält. Des weiteren versetzt dieses Training in die Lage, jeden Alltagsgegenstand als effektive Waffe einzusetzen. Unterstützend erlernen die Schüler/innen des WHKD Elemente des philippinischen Stockkampfes Eskrima.
Hawaii 1947, kurz nach Ende des 2. Weltkrieges. Ein Tummelplatz des Verbrechens. Demoralisierte Kriegsveteranen, Matrosen, Heimatlose, ehemalige Kriegsgefangene aller Herren Länder überfluteten die Insel. Amerikaner, Hawaiianer, Chinesen, Filipinos, Japaner, Koreaner und Mexikaner betranken sich, beraubten sich und gelegentlich ermordeten sie sich auch. Gewalt gehörte zum Alltag auf den Strassen Hawaiis. Zu dieser Zeit taten sich fünf Kampfkunstmeister verschiedener Stile zusammen, um ein neues, wirkungsvolleres, ganz auf die Selbstverteidigung orientiertes System zu entwickeln. Ein System, das ein überleben auf den Strassen Hawaiis sichern sollte. So vereinigten die Meister Adriano Emperado (Karate- Kenpo, Escrima), Joseph Holek (8. Dan Kodokan Judo, Ju Jutsu), Frank Ordenez (Se keino Ju Jutsu), Walter Y.Y. Peter Choo (Tang Soo Do, Weltergewicht-Boxchampion) und Clarance Chang (Nord- und Süd-Sil lum Kung Fu) ihr Wissen in zwei Jahren harter Arbeit. Eine neue, wirkungsvolle und kompromißlose Kampfkunst war geboren - das Kajukenbo.
Der Name dieses Systems setzt sich aus den einzelnen enthaltenen Stilen zusammen:
GM. Al Dacascos war direkter Schüler von Proffesor Emperado und dessen Schüler Sid Assuncion.